Der Landkreis Ji in der Provinz Shanxi ist mittlerweile landesweit berühmt für seine süßen und schmackhaften Äpfel, die sogar ins Ausland exportiert werden. Ein Reporterteam besuchte die lokalen Obstbauern und den Landrat, um sich den Prozess des Apfelanbaus erklären zu lassen.
Am Morgen des 20. September erreichten Reporter von China.org.cn. das berühmte Apfelanbaugebiet im Kreis Ji der bezirksfreien Stadt Linfen in der Provinz Shanxi. Die Äpfel liegen im Sonnenschein.
Zhao Zhiyong, einer der lokalen Obstbauern, begrüßte die Reporter der Online-Reihe „Chinesischer Traum & Liebe des Gelben Flusses: Umweltschutz und hochwertige Entwicklung im Gebiet des Gelben Flusses" und schnitt die frischen Äpfel, damit die Reporter sie probieren konnten.
„Dies ist der Geschmack der ‚ersten Liebe‘. Nach zehn Tagen ist der Apfel noch köstlicher“, scherzte Zhao Songqiang, stellvertretender Parteisekretär in Ji und Chef der örtlicher Verwaltung, mit den Reportern. Er könne auch als Chinas „süßester Landrat" bezeichnet werden, da es im Ji-Kreis „fünf Mal 80 Prozent" gebe:
Auf mehr als 80 Prozent des Ackerlandes werden Äpfel angebaut.
Mehr als 80 Prozent der zum Kreis gehörenden Dörfer beschäftigen sich professionell mit dem Apfelanbau.
Mehr als 80 Prozent der Landwirte sind in der Apfelindustrie tätig.
Mehr als 80 Prozent des Einkommens der Landwirte wird mit der Apfel-Industrie generiert, und mehr als 80 Prozent der armen Haushalte haben die Armutsbeseitigung durch den Anbau von Äpfeln erreicht.
Er freue sich als Landrat automatisch auch als „Repräsentant“ der Apfelindustrie in Ji zu sprechen.
Der Landrat des Kreises Ji, Zhao Songqiang, empfiehlt jedem, die Äpfel aus Ji zu probieren (Foto von Jiang Honglin, China.org.cn)
Der Ji-Landkreis ist ein großes landwirtschaftliches Gebiet im Lüliang-Gebirge und am Ufer des Gelben Flusses. Die Apfelindustrie begann sich dort bereits in den 1980er Jahren zu entwickeln, da der Breitengrad, die Höhe, der Boden, der Temperaturunterschied, das Licht und die Luftbedingungen für die Apfelproduktion sehr gut geeignet sind. Deshalb konnten die lokalen Einwohner vom Apfelanbau von Jahr zu Jahr mehr profitieren. Gegenwärtig beträgt die Apfelfläche in dem Landkreis 280.000 Mu (18.666 Hektar), mit einer Gesamtproduktion von mehr als 200.000 Tonnen. Dadurch kann ein Produktionswert von 1 Milliarde Yuan erzielt werden.
„Die Äpfel aus dem Ji-Landkreis werden mittlerweile landesweit verkauft und sogar in die USA, nach Australien, Südostasien und in andere internationale Märkte exportiert. Im vergangenen Jahr exportierte ein Außenhandelsunternehmen 4.300 Tonnen und verdiente damit 10 Millionen US-Dollar“, erzählte Zhao Songqiang. Zudem helfe die Regierung des Landkreises Unternehmen und Obstbauern dabei, E-Commerce-Marketing zu betreiben und hochwertige Direktvertriebskanäle in Großstädten einzurichten. Das Ergebnis sei sehr gut gewesen, die Nachfrage habe das Angebot sogar überstiegen.
Die Menschen im Ji-Landkreis folgen Präsident Xi Jinpings Ratschlag, der einmal gesagt hatte, dass eine Gegend sich auf das konzentrieren sollte, wofür die lokalen Bedingungen am besten geeignet sind.
Natürlich hatten die Reporter noch viele weitere Fragen an die Obstbauern.
Können die Äpfel aus dem Ji-Landkreis jedes Jahr mit Sicherheit einen so guten Ertrag erzielen?
Im Allgemeinen kann die Landwirtschaft natürlich nie gänzlich unabhängig von der Natur sein: Frühlingskälte, Schädlinge, Hagel oder ähnliche Ereignisse können die Apfelproduktion stets beeinträchtigen.
Um sich aber zum Beispiel besser vor den Auswirkungen von Hagel zu schützen, investierte der Landkreis im vergangenen Jahr mehr als 3 Millionen Yuan (376.000 EUR), um einerseits in Gegenden mit viel Hagel fünf künstliche Einrichtungen zur sogenannten „Wolkenimpfung“ [oder „Cloud Seeding“: eine Art von Wettermodifikation, die darauf abzielt, die Menge oder Art des Niederschlags zu ändern, indem zur Änderung der mikrophysikalischen Prozesse innerhalb der Wolke Substanzen in der Luft verteilt werden] und zum Hagelschutz zu errichten sowie andererseits Hagelschutznetze auf einer Gesamtfläche von mehr als 15.000 Mu (1000 Hektar) zu errichten.
In den letzten Jahren war die Produktion Dank der diversen Bemühungen stets relativ stabil.
Liu Xiaojun und Dou Xinghua zeigen den Reportern die Apfelschnitttechnologie.
Bleiben die Äpfel aus dem Ji-Landkreis lange süß und schmackhaft?
Sofern die Schutzmaßnahmen gut verwaltet werden, kann ein Apfelbaum Menschen über Jahrzehnte oder gar Hunderte von Jahren süße Äpfel liefern. Falls die Verwaltung allerdings mangelhaft ist, kann er in zehn oder acht Jahren möglicherweise schon keine guten Früchte mehr produzieren.
Vom Apfelbaum bis auf den Teller des Endverbrauchers ist es ein langer Weg und jeder Apfel muss mehr als zwanzig Prozessstufen durchlaufen - jeder einzelne Prozess ist ein neuer Test.
Wie China.org.cn. erfuhr, werden den Bauern von der Regierung Schulungen in verschiedenen landwirtschaftlichen Technologien angeboten, weshalb mittlerweile mehr als 80 Prozent der Obstbauern im Landkreis Ji die fachlichen Fähigkeiten beherrschen.
Im September letzten Jahres errichtete der Landkreis zudem die „Demonstrationszone für Apfeltests im Landkreis Ji“. Gleichzeitig wurde innerhalb dieser Zone die „Big Data Plattform für Äpfel“ (Intelligenter Obstgarten) errichtet, um das Rückverfolgungssystem der Qualität landwirtschaftlicher Produkte zu untersuchen. Mithilfe moderner Technologien wie dem Internet der Dinge oder künstlicher Intelligenz können so zum Beispiel die Fruchtbarkeit der Böden unter den Obstbäumen untersucht und eine angemessene Düngung durchgeführt werden.
Der lokale Obstbauer Zhao Zhiyong